#umweltstation_aus_abtei_waldsassen

Nicht nur für uns Menschen ist die Brennnessel ein Superfood, auch andere Pflanze können von ihr profitieren. Z. B. stärkt Brennnesseljauche die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, düngt und kräftigt. Zur Herstellung eines Insektenschutzmittels oder eines stickstoffhaltigen Düngers werden die Blätter einfach für längere Zeit in Wasser eingelegt.

#ulrike_gschwendtner_aus_weiden

Brennnesselquiche Quarkölteig: 400 g Mehl, 1 Backpulver, 200 g Quark, 1 Ei, 70-90 ml Öl, 1 Prise Wildkräutersalz Füllung: 2 Handvoll Brennnessel, 1 Handvoll Giersch fein schneiden. Aus 2 Eiern, 100 g geriebenem würzigen Käse, 100 g Gorgonzola, 1 Becher Sauerrahm, 1 Becher Quark halbfett eine cremige Masse rühren, mit Chili und 2 – 2 ½ gestr. TL kräftiges Kräutersalz würzen, die Kräuter unterheben. Backzeit: 25-30 Min. bei 155-160 Grad Heißluft

#ulrike_gschwendtner_aus_weiden

Leinölkartoffel Gekochte Kartoffel in 1/8 schneiden, mit geschnittenem Knoblauch leicht anbraten, dann ½ l Sahne zugeben, mit Kräutersalz würzen. Die Kartoffel leicht aufkochen und einstampfen, dann nochmals ½ l Sahne zugeben. Brennnesselsamen dazugeben und mit Leinöl begießen. Das war ein leckeres Essen bei Irmi Kaiser in Österreich.

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Die Brennnesselsamen sind in der Küche sehr einfach und sehr vielseitig verwendbar. Man kann sie über Salate, Gemüse, Kartoffeln oder über das Müsli streuen. Ihr könnt Sie auch in eure grünen Smoothies hineingeben oder ins Joghurt und in den Quark geben. Ganz toll sind auch Frischkäseröllchen gerollt in Brennnesselsamen. Ein Tipp von unserer lieben Karin Holleis, die ihr Wissen bei uns in Kursen sehr gerne weitergibt, ist das Rösten der Brennnesselsamen, im Verhältnis 1:1 in Butter.

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Es gibt viele Möglichkeiten Leckereien mit der Brennnessel zuzubereiten. Ganz einfach kann z. B. Petersilie durch Brennnesseln ersetzt werden: So entstehen Brennnesselnudeln, Brennnesselrisotto, Brennnesselknödel, Brennnesselspätzle und vieles mehr.

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Die Samen werden zur Vollreife im August/September abgenommen. Am besten ist es, wenn man den ganzen Samenstand erntet und auf Baumwolltüchern trocknen lässt. So ist es einfacher, die Samen zu trennen. Die Samen kann man über das Essen streuen (z. B. über Salate, Gemüse und Kartoffeln) oder bei niedrigen Temperaturen rösten (Achtung: über 70°C können Inhaltsstoffe verloren gehen) Die Samen regen die Körperfunktionen an und dienen zur Stärkung, z. B. während der Wechseljahre und sie wirken konzentrationsfördernd. Neue Studien haben ergeben, dass sie das Voranschreiten von Alzheimer und Demenz verlangsamen.

#monika_wastl_aus_warmensteinach

Brennnesselknödel: 6 Brötchen vom Vortag oder ca. 300 g Knödelbrot in kleine Würfel schneiden und mit ca. 1/8 l lauwarmer Milch übergießen. Ca. 300 g frische Brennnesselblätter waschen, blanchieren, gut ausdrücken(ganz wichtig!), fein hacken und mit den Brötchen bzw. dem Knödelbrot vermischen. 1 Zwiebel und wer mag 1 Knoblauchzehe fein schneiden und in 40 g Butter andünsten. Dann zusammen mit 4 Eiern dem Knödelteig beimengen. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss würzen und gut durchkneten. Den Teig 20 Minuten ruhen lassen. Zum Schluss noch 2 EL Mehl untermengen, kleine Knödel formen und 10 - 15 Minuten in Salzwasser kochen. Knödel mit Parmesan bestreuen und mit zerlassener Butter anrichten. Dazu passt ein frischer Wildkräutersalat.

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Granola-Rezept mit Brennnesselsamen Ihr braucht folgende Zutaten: 2 TL Rapsöl 1 TL Honig (vegane Alternative wäre Ahornsirup, aber haben wir noch nicht probiert!) 1 TL Löwenzahnblütensirup (Vielleicht habt ihr ja noch andere leckere wilde Sirupe zu Hause, die ihr nehmen könnt.) 2 TL Brennnesselsamen 100 g Dinkel- oder Haferflocken 80 g Nüsse (hier wären natürlich Walnüsse vom eigenen Baum optimal) 50 g Kerne (z. B. Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsamen usw.) Wir haben unser Granola im Backofen gemacht. Dafür den Ofen auf 180 Grad vorheizen Haferflocken, Nüsse und Kerne vermengen, das Rapsöl, den Honig und den Sirup dazugeben. Die ganze Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und verteilen. 10 Minuten backen, dann etwas wenden und noch einmal ein wenig backen. In dieser Zeit geht ihr am besten nicht vom Ofen weg, denn der Grad bis zum Verbrennen ist hier verschwindend gering. Hier müsst ihr einfach selber schauen, welchen Knuspergrad ihr wünscht. Das Granola ein wenig abkühlen lassen und dann die Brennnesselsamen darüber streuen und miteinander alles vermengen. So vergisst man in der Früh schon mal nicht mehr die Samen extra über das Müsli zu streuen. Variante mit Schokolade kann man auch machen!

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Bereits bei Kindern ist die Große Brennnessel (Urtica dioica) wegen ihrer „brennenden“ Eigenschaft bei der Berührung bekannt. Auch der Deutsche Namen spricht in dieser Hinsicht Klartext und sogar der Lateinische Name „Urtica“ bezieht sich darauf, denn „urere“ bedeutet brennen.

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Eine Brennnesselkur mit Tee oder Frischpflanzensaft im Frühjahr vertreibt jede Müdigkeit. Die Kur reinigt das Blut, regt Blase und Nieren an, fördert die Tätigkeit des Magens und des Darms. Sie gibt dem Körper wichtige Mineralien, Vitamine wie neben Eisen auch Kalzium, Kieselsäure, Vitamin C und A und enthält sehr viel Chlorophyll. Auch Pfarrer Kneipp empfahl seinen Patienten, mindestens zweimal im Jahr eine Brennnessel- Saftkur aus frisch gepressten Pflanzen durchzuführen.

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Signaturenlehre: Die Brennhaare ähneln Injektionsnadeln. Wenn diese mit der Haut Kontakt haben, brechen die Nadeln und injizieren Ameisensäure, Histamin und Serotonine. Und jeder kennt´s: sie verursachen schmerzhafte Stellen. Und im paracelsischen Sinne, also Ähnliches mit Ähnlichem, kann man die Brennnessel bei Rheuma oder bei allergischen Reaktionen auf Insektenstiche nehmen. Der Geruch zeigt auch eine Signatur – die frische Pflanze riecht schwach nach Urin und die Brennnessel wächst meist dort, wo wir Menschen unsere Hinterlassenschaften lassen, das zeigt uns, dass die Brennnessel harntreibend ist und Harnsäure ausleitet. Spannend ist auch, das die Brennnessel überall steht und gedeiht, fast das ganze Jahr hinweg. Das zeigt, sie ist ein wahrer Kämpfer mit viel Durchhaltevermögen. Deshalb gilt die Brennnessel auch als ein Allheilmittel und ist hilfreich bei chronischen Krankheiten.

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„Wenn ein Mensch gegen seinen Willen vergesslich ist, der nehme Brennnessel und zerstoße sie bis zum Saftigwerden und setze dem eine mäßige Menge Olivenöl zu und wenn er schlafen geht, soll er damit die Brust und (beide) Schläfen einsalben. Er soll das oft machen und die Vergesslichkeit in ihm nimmt ab.“ (Hildegard von Bingen, CC 195,13; 219, 27; PL 1169 A)

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Die Brennnessel vitalisiert die Leber, die Bauchspeicheldrüse, den Magen, den Darm und die Galle. Sie hilft abgelagerte Säuren und Gifte aus dem Körper zu transportieren. Des Weiteren stärkt die Pflanze das Immunsystem und fördert den Haarwuchs. Die enthaltenen Flavonoide wirken antioxidativ und sind in der Frauenheilkunde bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden geschätzt.

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Die Wurzel wird am besten im Herbst ausgegraben. Man kann sie gegen Prostatabeschwerden und Reizblase verwenden. Zudem wirkt sie ausgleichend auf das Immunsystem, krampflösend (durch Isolektine) und entzündungshemmend.

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Hildegard von Bingen schreibt über die Brennnessel: "Auf keinen Fall taugt die Brennnessel roh gegessen. Wenn sie aber frisch aus der Erde sprießt, ist sie gekocht zu Speisen nützlich, weil sie den Magen reinigt und ihm den Schleim nimmt. Jede Art von Brennnessel macht das." aus Physica

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Oxymel mit Brennnesselsamen: 50 g frische oder 20 g getrocknete Brennnesselsamen 100 g Waldhonig 50 ml Apfelessig 1/2 TL Salz (z. B. Bergkernsalz) in ein verschließbares Glas füllen. 1 EL pro Tag des Oxymels pur oder mit Wasser verdünnt steigert die Leistung, fördert die Konzentration und beschleunigt die Regeneration im Alter.

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Im Spätsommer verändert sich die Erscheinung der Brennnessel – hier ist die Brennnessel geprägt von ihrem eiweißreichen Superfood, nämlich den Samen. Es gibt die männlichen und weiblichen Samenstände. Als Superfood nimmt man die weiblichen Samen, die erkennt man sehr gut daran, dass sie herabhängen. Die Blütenstände der männlichen Pflanzen stehen vom Stängel horizontal ab. Wir ernten die Samen der weiblichen Pflanzen im Herbst, wenn Sie bräunlich eingefärbt sind. Es heißt, der Nährstoffgehalt ist dann höher.

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Die Samen enthalten Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe, u. a. B-Vitamine, Vitamin C, E, K, Calcium, Zink, Kupfer und Antioxidantien. Letztere unterstützen den Körper bei der Zellerneuerung und bekämpfen die freien Radikale. Die Brennnesselsamen haben durch die genannten Inhaltsstoffe eine Vielzahl von weiteren Wirkungen. Ganz besonders zu erwähnen ist die anregende Wirkung und sie helfen bei Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Dies ist schon mal ein sehr gutes Argument, um die Samen morgens über das Müsli zu streuen. Eingesetzt werden die Samen in der Naturheilkunde auch bei Rheuma, Gicht oder Athritis. Wichtig ist auch zu wissen, v. a. wenn es um die Dosierung geht, dass die Samen auch eine anregende Wirkung haben – sozusagen könnte es als natürliches Aphrodisiaka benutzt werden.

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Auch als Superfood macht sich die Brennnessel nicht schlecht, z. B. enthält sie viel Eisen. Das kann man sogar im Saft herausschmecken. Und nicht nur der Eisengehalt ist mehr als doppelt so hoch wie bei Spinat oder Steaks, das Eisen dieser Pflanze ist außerdem besonders bioverfügbar und kann, auch dank dem in der Brennnessel enthaltenen Vitamin C, gut aufgenommen werden. Die Brennnessel kann bei leichter Blutarmut blutbildend wirken und die selbständige Eisenerzeugung des Körpers anregen.

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Ich bin ein schlichtes Unkraut bloß, dass niemandem gefällt. Ein Unkraut nur verfolgt, geplagt, getreten von der Welt. Man reißt mich aus und wirft mich fort, mir will`s nicht in den Sinn, dass niemand sieht, dass ich auch blüh´ und schmeck´ und drum nicht unnütz bin! (Verfasser unbekannt) Kräuterpfarrer Künzle sagte: Hätte die Brennnessel keine Haare, wäre sie schon längst ausgerottet worden, so vielseitig sind ihre Tugenden.

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In der nordischen Mythologie war die Brennnessel dem Donnergott Thor zugeordnet. Ihre brennende Wirkung symbolisierte göttliche Abwehrkräfte, weshalb sie auch ein Schutzkraut gegen Blitzeinschläge war (daher auch der volkstümliche Name „Donnernessel“).